Blossoming Wings

Triptych, Diasec C-prints, 120×180 cm each, 2006

Die Brücke von diesen konventionellen und alten Bildern zur aktuellen Zeit schlägt die Zürcher Künstlerin Teresa Chen (*1963) mit ihrer dreiteiligen Fotoserie Blossoming Wings aus dem Jahre 2006 für den Speisesaal. Chen fotografiert Blumen, jedoch auf eine so abstrakte und ungewöhnliche Weise, dass man das Blumenmotiv kaum noch erkennt. «Ich will keine Blumenbilder machen», sagt die Künstlerin. Vielmehr schafft sie Stimmungen und Atmosphären, die offen sind für unterschiedliche Seh- und Sichtweisen. So erinnern diese Bilder mit ihrem dunklen und zerfliessenden Rot einerseits an Blut, andererseits lässt das gelblich ausgefranste Blütenblatt den Flügel eines Vogels oder eine Wasserwelle assoziieren: Etwas scheint sich zu erheben, etwas will fliegen und tosen. Entstanden sind diese Bilder zu jener Zeit, als die Künstlerin schwanger war. Während sie bis dahin immer ihren Körper abfotografierte und abstrahierte, war das plötzlich nicht mehr möglich. So fand sie das Blumenmotiv, das sie als Metapher für Körperliches verwendete. Während in ihren frühen «Blumenbildern» auf eigenartige Weise Schönheit und Abstossung zusammenkommen, besticht diese Serie nun durch ihr Gefühl von Kraft, Grösse und Freiheit.

Yvonne Volkart, from the press release Kunst und Bau Altersheim Kalchbühl